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Einladungskarte zur Ausstellung "gute aussichten_damenwahl!" ab 15.1.2010 im Künstlerhaus Dortmund
Wem diese Stadt vertraut vorkommt, den wird Bianca Gutberlets Arbeit "Tausendschön" überraschen, ...
... denn dort wachsen nicht nur das Eis und die Pferde in den Himmel, ...
... sondern es gehen noch ganz andere Dinge in die Luft
Wenn das Bild selbst schon eine Rauminstallation ist, dann ...
... ist Catrin Altenbrands mit ihrer Arbeit "Oceanworld" gewiss nicht weit weg
Gestanden: Claudia Christoffel "Temporäre skupturale Setzungen" ...
... funktionieren, wie wir sehen, auch wunderbar am Fuss
Wenn Mutter Natur ihre Formen und Farben in ein Bild abgeben muss, dann ist ...
... sicherlich Annette Grotkamp in der Nähe gewesen - ohne Titel aber zauberhaft schön
Vanessa Jacks "Unfallaufnahme" ebenso irritierend wie ...
... Irina Jansens architektonische "Suggorate", in denen reale Texturen und Oberflächen mit ...
... digitalen Raumsituationen untrennbar komponiert werden
Eines von 8 starken Motiven aus Delia Kellers Serie "B-dul Carol I Nr. 19" ...
... in der das Innere sich im Äusseren manifestiert
Schon seit 2004 mit "gute aussichten" unterwegs: Angela Kovács Arbeit "Wo muss ich noch mal hin?" nähert ...
... sich durch die Selbstinszenierung der Selbstbestimmung: "Black Stills"
Bestimmt hier jemand das Terrain? Ein Still aus Tamara Lorenz Film "Deterritorialisierung"
Die "Höheren Mächte" machen hier auf dicke Eier, sagt Tamara Lorenz, die sie gebaut und fotografiert hat
Wenn ein Hüftschwung sich ins Gedächtnis einbrennt, dann hat Agata Madejska das hier in "alpha" gezeigt
Hier zieht sie alle Register: Sind es doch Agatas Madejskas Orgelpfeifen, die einem im Bilder-Gedächtnis haften bleiben?
Kathi Schröders brillante, unike Webarbeit "Today- Fragment"

And again: gute aussichten - junge deutsche fotografie_ damenwahl!

Save the Ladies-Date: "gute aussichten_damenwahl!" - die erste Themenausstellung von und mit 11 Künstlerinnen der ersten vier "gute aussichten" Jahre präsentiert ab Freitag, den 15. Januar 2010, ab 20 Uhr, im Künstlerhaus Dortmund 11 neue Arbeiten // Presse-Präsentation Donnerstag, 14. Januar 2010 ab 12 Uhr

 

Weil's so schön war, gleich nochmals: Im Frühjahr 2009 besuchten in nur 4 Wochen über 1 200 Besucher in Freising, im Schafhof - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern, unsere erste Themenausstellung, die gute aussichten_damenwahl!

Deshalb freuen wir uns ganz besonders, dass diese von den Medien und den Besuchern vielgelobte Ausstellung, die 11 neue Positionen von "gute aussichten" Preisträgerinnen der ersten vier Jahre zeigt, ab Freitag, dem 15. Januar 2010 im Künstlerhaus Dortmund zu Gast sein wird.

Die Einladungskarte ist gerade mit der Post unterwegs, aber den Eröffnungstermin, Freitag, 15.1.2010, ab 20 Uhr, können Sie schon mal notieren. Und am Ende dieser Meldung steht die Einladung zur Eröffnung und Ausstellung als PDF zu Ihrer Verfügung. Selbstverständlich werden die meisten der 11 Künstlerinnen sowie die Initiatorin des Nachwuchsförderungs-Projektes "gute aussichten", Josefine Raab, die auch in die Arbeiten einführen wird, anwesend sein.

ACHTUNG: Die Presse-Präsentation der "damenwahl!" findet bereits am Donnerstag, 14.1.2010, ab 12 Uhr im Künstlerhaus Dortmund statt - kommen Sie vorbei, wir freuen uns.

Am Ende dieser Seite bieten wir das "damenwahl!" Booklet an, mit einer detailierten Übersicht von allen Teilnehmerinnen und ihren neuen Arbeiten (2,1 MB) als PDF sowie den "damenwahl!"-Postkarten-Leporello. Eine Auswahl von druckfähigen damenwahl! Fotografien finden Sie im PRESSEKIT.

Ladies first & only: Unter dem Titel gute aussichten – junge deutsche fotografie_damenwahl! werden in der Gruppenausstellung neue Arbeiten von "gute aussichten" - Preisträgerinnen der letzten vier Wettbewerbe präsentiert. Neue, nicht nur fotografische Positionen, werden ab dem 15. Januar 2010 diese 11 gute aussichten-Damen (von insgesamt 25) im Künstlerhaus Dortmund vorstellen: Catrin Altenbrandt, Claudia Christoffel, Annette Grotkamp, Bianca Gutberlet, Vanessa Jack, Irina Jansen, Delia Keller, Angela Kovacs, Tamara Lorenz, Agata Madejska und Kathi Schröder.

Damit richten wir in erster Linie einen Blick auf die künstlerische Weiterentwicklung derjenigen Fotografinnen, die bei dem seit 2004 jährlich stattfindenden Nachwuchs- förderungs-Projekt "gute aussichten - junge deutsche fotografie" in den letzten vier Jahren ausgezeichnet wurden.

Vertreten sind 11 sehr divergierende Positionen, an denen sichtbar wird, dass begonnene Serien und Bildsprachen weiterentwickelt oder auch gänzlich neue Arbeitsansätze aufgegriffen wurden. In zweiter Linie wirft "gute aussichten_damenwahl!" explizit ein Licht auf Themen und Arbeitsweisen von jungen Künstlerinnen. Die Frage, ob es spezifisch weibliche Äusserungsformen in der Kunst gibt, war lange Zeit fast verpönt, empfand man die Betrachtung der Werke unter diesem Aspekt doch als allzu einseitig. 2008 war eine Reihe von Ausstellungen feministischen Ansätzen in der Kunst gewidmet, ohne jedoch wirklich neue radikale Positionen ausmachen zu können. "damenwahl!" stellt eher generell und im Hintergrund die Frage in den Raum, ob und was überhaupt unter femininen oder maskulinen Positionen subsumiert werden kann. Spätestens im Zusammenspiel mit der geplanten "gute aussichten: herrenrunde?", die als nächster thematischer Schwerpunkt folgen wird, wird man ästhetische Konzepte wie inhaltliche Auseinandersetzung daraufhin überprüfen können.

Auszeichnungen und Preise im Bereich Fotografie werden in wachsender Zahl ausgeschrieben und vergeben: "gute aussichten" unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von diesen. Nach wie vor gibt es keinerlei Einreichungsgebühren sowie kein singuläres Preisgeld mit einer (oft einmaligen) Präsentation, sondern ein kontinuierliches Begleiten der Gewinner(inn)en, immer dort, wo es möglich und erwünscht ist. In verstärktem Masse wurden und werden Preisträger(innen) unseres Wettbewerbs zu verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland als Vertreter(innen) junger deutscher Fotografie eingeladen, und damit unser Anliegen weiterbefördert, mit jedem Jahrgang einen repräsentativen Querschnitt dessen, was an unterschiedlichen Stilen, Bildsprachen und Themen virulent ist, der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Obgleich die kreative Bandbreite gross ist, können und wollen wir natürlich nicht einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, jedoch gewährt "gute aussichten" in seinen jährlichen Ausstellungen einen breiten Einblick in das zeitgenössische Arbeiten mit dem Medium Fotografie.

Die "damenwah!l" bildet den Auftakt zu weiteren geplanten Ausstellungen mit aktuellen Arbeiten von "gute aussichten"-Preisträgern.

Die 11 jungen Damen der "damenwahl!" und ihre Werke im Detail, wie immer geordnet nach ABC:

Catrin Altenbrandt // Oceanworld, 2001-2008 // Rauminstallation // C-Prints, Holz, weitere Materialien // Grösse der Prints ca. 170 x 120 cm

Catrin Altenbrandt, Gewinnerin des Wettbewerbs 2007/2008, zeigt Arbeiten aus ihrer Serie "Oceanworld", "einer Zone ewigen Glücks und immerwährender Jugend" (Heiner Blum). Mehr können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten...;-)*

Claudia Christoffel // Temporäre skulpturale Setzungen, 2007 // vier Farbfotografien // je 30 x 40 cm

Claudia Christoffel, Gewinnerin des Wettbewerbs 2005/2006, entwickelt in ihrer Arbeit "Temporäre skulpturale Setzungen" (2007) eine Serie weiter, die während ihres Erasmus- Stipendiums 2003 in Reykjavik und ihrem dortigen Studium bei Roni Horn ihren Ausgangspunkt genommen hatte. Im Sonderangebot gekaufte Kartierungsnadeln waren der Auslöser für eine offene Serie, in der Claudia Christoffel diese Nadeln an Orten und/oder Objekten setzt, die in irgendeiner Weise mit den Stationen ihres künstlerischen Schaffens verbunden sind. Ein alltäglicher Gegenstand wird, wie häufig in ihren Arbeiten, dazu verwendet, künstlerische Eingriffe vorzunehmen. Im Falle der Nadeln sind diese Eingriffe temporär und flüchtig – nichts weiter als eine Spur, die an ihrem originalen Schauplatz häufig für das ‚große Publikum’ unsichtbar bleibt. Einzig die Fotografie zeugt von ihrem Vorhanden-Sein. Seit 2006 hat sie diese Setzungen ausgedehnt auf die Büros verschiedener Kuratoren und Institutsleiter. In dieser Arbeit vermischen sich genreübergreifend das Moment der spontanen Aktion, das Entstehen einer skulpturalen Erscheinung, die fotografische Dokumentation, und schließlich die Zerstörung durch die Künstlerin selbst.

Annette Grotkamp // ohne Titel, 2007/2008 // 10 C-Prints // gerahmt, von 24 x 27 cm bis zu 40 x 49,5 cm

Annette Grotkamp, Gewinnerin des Wettbewerbs 2007/2008, begibt sich in ihrer Serie "ohne Titel" in die geheimnisvolle und immer noch romantisch verbrämte Welt des Meeres. In einer Zeit, in der es kaum noch ursprüngliche Naturräume gibt und auch die Meere der Welt zu Wirtschaftsräumen geworden sind, deren Ressourcen erschlossen und zunehmend rücksichtsloser ausgebeutet werden, umweht das Meer dennoch der Hauch der Freiheit und des Abenteuers. Die Bilder zu Annette Grotkamps Arbeit "ohne Titel" entstanden an Küsten, in Aquarien und in Naturkundemuseen. Wie für ihre Serie innerwald begibt sich Annette Grotkamp damit in teilweise reale und teilweise künstlich geschaffene Räume. In ihren Fotografien verschwimmen diese äußeren Parameter jedoch zur Unkenntlichkeit. Entscheidend ist nicht der spezifische Ort der Aufnahme, sondern die durch Licht und Perspektive erzeugte emotionale Anmutung. Ihre fotografischen Arbeiten leben von Stimmungen nahezu malerischer Qualität, womit sie die Grenzen zwischen wirklichen und imaginativen (Sehnsuchts-)Welten weitestgehend verwischt.

Bianca Gutberlet // Tausendschön, 2005-2008 // 31 C-Prints, gerahmt// zwischen 20 x 16 cm bis zu 80 x 57 cm // sowie Texte

Bianca Gutberlet, Gewinnerin des Jahrgangs 2004/2005, zeigt in ihrer Serie "Tausendschön" die Schattenseiten des Lebens in einer europäischen Großstadt auf, die in den Monaten Juli und August von allen Einwohnern, die es sich leisten können, nahezu fluchtartig verlassen wird. Für die annähernd 10 000 Obdachlosen der Stadt bedeutet dies, dass auch öffentliche Duschräume, WCs und die Speisungen vieler Tafeln fast vollständig geschlossen werden. In einer Stadt, durch die alljährlich Millionen von Touristen pilgern, sind die Mieten wie Immobilienpreise in derartig astronomische Höhen geklettert, dass Obdachlosigkeit kein Phänomen von sozial Schwachen und Geringverdienern mehr ist. Im Schatten der Glitzerstadt mit weltberühmten Kulturdenkmälern leben immer mehr ‚Normalbürger’ auf der Straße und unterhalb der Armutsgrenze bei einem gleichzeitigen Leerstand von etwa 130 000 Wohnungen.

Vanessa Jack // Unfallaufnahme, 2007; Reroofing, 2006, Backyard Bard, 2007 // Fotocollagen // zwischen 44,8 x 68,8 cm bis zu 64,8 x 84,8 cm

Vanessa Jack, Gewinnerin des Jahrgangs 2006/2007, verfolgt in ihren drei Ausstellungsbeiträgen den bereits mit ihrer Diplomarbeit "Projektion" eingeschlagenen Weg, bei dem sie die mittels variierender Montage- und Collagetechniken Fragmentarisierungen und Einschnitte in die homogene Bildfläche vornimmt.. In ihren handgearbeiteten Werken verortet sie multidimensionale Ansichten im zweidimensionalen Bildraum der Fotografie. Vanessa Jacks Architektur- und Strassenansichten geraten so zu einem verwirrenden Vexierspiel gleichzeitig in Erscheinung tretender Bild- und Handlungsebenen, in denen der Betrachter schwerlich einen Standort bestimmen kann. Aus dem Nebeneinander verschiedener Perspektiven entstehen gleichzeitig nicht nur divergierende Bild- sondern auch unterschiedliche Zeitachsen. Damit zerlegt sie die Fähigkeit unseres Sinnesapparates, aus zweidimensionaler Wahrnehmung und der in Bruchteilen von Sekunden stattfindenden Messung der Entfernung zwischen Auge und Gegenstand ein dreidimensionales Bild zu generieren, buchstäblich in Einzelteile.

Irina Jansen // Surrogate, 2008 // 5 Lambda-Prints, zwischen 80 x 80 cm bis zu 80 x 130 cm

Irina Jansen, Gewinnerin des Jahrgangs 2006/2007, operierte bereits für ihre Arbeit "Bild_Raum" (2006) an der Nahtstelle zwischen der Abbildung von Wirklichkeit und der Erzeugung fiktiver Raumbilder. In "Surrogate" entwickelt die Fotografin diese Technik noch einen Schritt weiter und erzeugt aus realen Texturen und Oberflächen digital komponierte Raumsituationen. Was auf den ersten Blick wie authentische Architektur- abbildungen in Erscheinung tritt, entpuppt sich allmählich als simulierte Raum- und Architekturkompositionen, in denen sich die Grenzen authentischer und virtuell erzeugter Raumbilder bis zur Unkenntlichkeit verwischen. Die Abbildung von Welt als Visualisierung von digitalen Rechenoperationen ist in vielen Teilbereichen unserer Kultur bereits Realität – wie sich die veränderten Erzeugungs- und Gebrauchsweisen von Bildern auf die Sozialisation und Akkulturation der kommenden Generationen auswirken wird, ist indes nach wie vor offen.

Delia Keller // B-dul Carol I nr. 19, 2007/2008; 8 Lambda-Prints auf Aludibod, hinter Glas gerahmt // je 50 x 75 cm

Delia Keller, Gewinnerin des Jahrgangs 2005/2006, hat einen fremd klingenden Strassenname mit Hausnummer als Titel ihrer Arbeit gewählt und verortet uns damit unvermittelt in einem spezifischen Gebäude, das sich seiner beharrlichen Ereignislosigkeit zum Trotz als Ort des Geschehens offenbart.

Räume, Flure, Treppen, Fenster und Türen scheinen wie eingefroren in ihrer durch ständigen Gebrauch und mangelnden Erneuerung verschlissenen Präsenz. Der physikalische Zustand eines Gebäudes gerinnt zum Spiegelbild einer Gesellschaft im Transit zwischen einer niedergekämpften sozialistischen Diktatur und der Hoffnung auf allgemeinen Wohlstand in einem markwirtschaftlich orientierten System. Das Innere manifestiert sich im Äusseren. Alte wie neue Utopie scheinen auf als ein in mathematischen Formeln und verheissungsvollen Webadressen verborgenes Versprechen. Die zurückliegenden Träume von einer modernen Gesellschaft, die zugunsten einer einzigen, grossen Idee alle individuellen Unterschiede, Wünsche und Ziele nivelliert, ragt buchstäblich herein in die Jetztzeit und wirft die Schatten eines möglichen Scheiterns voraus. So schlummert hinter der sachlichen Darstellung der Fotografin ein Zustand des schwebenden Wartens, das scheinbar noch die letzten Winkel des Gebäudes dringt.

Angela Kovács // Wo muss ich noch mal hin? 2008, Black Stills, 2008 // 5 + 3 Lambda-Prints // gerahmt, zwischen 65 x 50 cm bis zu 80 x 60 cm

Angela Kovács, Gewinnerin des Jahrgangs 2004/2005, führt den Betrachter in ihrer Serie "Wo muss ich noch mal hin?" in eine verrätselte Welt der Selbstinszenierungen. In szenografisch gestalteten Bildräumen, in denen entfernt das sinnlose Warten auf Godot anklingt, werden eine Reihe von düsteren Seelen- und Gemütszuständen geschildert, die von einem Auf- sich- Selbst- Zurückgeworfen- Sein berichten. Gedehnt ins Absurde zelebriert die junge Fotografin ihre eigene Sprach- und Bewegungslosigkeit: den Mund verklebt, den Körper wie eine Pfeilspitze in eine Ecke gerichtet oder in die Betrachtung eines Pseudosonnenuntergangs versunken... Eingefroren in die scharfen Kontraste zwischen Schwarz und Weiß überspannt eine sorgfältig ausbalancierte Spannung die narrativen Räume, was sich bei den Arbeiten von "Black Stills" in den spärlichen Arrangements der Objekte fortsetzt.

Tamara Lorenz // Höhere Mächte, 2007 // 3 Lambda- Prints, je ca. 140 x 105 cm // Deterritorialisierung, 2008 // Mini DV/DVD // 4:40 Minuten

Tamara Lorenz, Gewinnerin des Jahrgangs 2004/2005, zu "Höhere Mächte":

Die Höheren Mächte treten bedeutend auf:

sie sind was und zeigen das.

Hinter dem Schein vom Schwarz und Licht, stellt sich heraus, mischen sich die Dinge neu zusammen:

80 L Müllsack, dunkle Pappen, schwarze Latten.

Die Höheren Mächte machen auf dicke Eier.

Die Präsenz der Macht ist sehr fragil und der Vorhang des Scheins ziemlich durchsichtig.

Ein Glück, wir können uns entscheiden, die Macht so oder so zu sehen!

Und zu ihrem Film "Deterritorialisierung":

Die Suche nach der wahren Erkenntnis geht unterschiedliche Wege.

Übereinstimmung, Einswerdung ist ein Ziel.

Subversiv treibt Urkraft ihr Werk.

Haben wir eine Wahl?

Agata Madejska // alpha, 2006 // 5 Lightjet-Prints // gerahmt // je 50 x 60 cm

Agata Madejska, Gewinnerin des Jahrgangs 2007/2008, zeigt in ihrer Serie "alpha" fotografische Notizen von Bild gewordenen Details. Aus dem Strom des Erlebten bleiben – oft und ohne erkennbaren Zusammenhang, Sinn oder erkenntlichen Bezug zu ihrem Ursprung – Gedankenbilder in unseren Köpfen hängen. Werden Sie fotografisch notiert, entfernen sie sich zunehmend von ihrem Entstehungsort und bilden etwas Neues. Sie verselbständigen sich auf eine gewisse Weise, generieren eine andere Wahrnehmung und beginnen ein eigenes Leben. Auf diese Weise ordnen sie Beobachtungen und reflektieren das Geschehene neu.

Kathi Schröder // Things out of my head are different I + II, 2008; Today – Fragmente, 2008 // Papier und Folie, teilweise gerahmt // zwischen 13 x 18 cm bis zu 70 x 90 cm

Kathi Schröder, Gewinnerin des Jahrgangs 2005/2006, beschäftigt sich in ihren Bildern mit dem Thema der Auflösung und Dekonstruktion. Ihre Arbeit gerät damit zu einer Projektionsfläche tief liegender Seelen- und Gemütszustände. Da es weder die eine Wahrheit noch die eine Wirklichkeit gibt, sondern vielmehr zahllose Verschränkungen subjektiver wie objektiver Gegebenheiten und entsprechend sich verschränkende und überlagernde Wahrnehmungsräume, dienen Zerstörung und Fragmentarisierung als deren bildhafter Ausdruck. Kathi Schröder zerschneidet ihr Bildmaterial und setzt dieses wieder neu zusammen. So vollzieht sie materialhaft den Übergang von einer homogenen Form in eine heterogene Fläche – Dekonstruktion dient der Künstlerin als Instrument der tastenden Suche und (Selbst-)Befragung, die Zerstörung des Materials schafft die physikalischen wie geistigen Bedingungen eines Neubeginns. Auf diese Weise agiert sie als „Gedankenweberin“, deren Irrungen und Wirrungen wir betrachtend nachvollziehen können.

DORTMUND // Künstlerhaus

Freitag 15. Januar 2010 bis Sonntag 21. Februar 2010

Adresse: Sunderweg 1, D-44147 Dortmund, Telefon +49 (0)231-820 304, www.kh-do.de. Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 16-19 Uhr. Öffentliche Verkehrsmittel: Die Bus-Linien 455 oder 452 bis zur Haltestelle Treibstrasse.

Weitere Ausstellungsorte und Aktionen sind in Planung, über Anfragen freuen wir uns, einfach E-mail an: info@guteaussichten.org senden. Terminänderungen und aktuelle up-dates finden Sie auf unserer Website unter AUSSTELLUNGEN und NOTIZEN.